Über die Unterscheidung der Zimtarten

In Mitteleuropa sind im wesentlichen drei (botanische) Arten Zimt erhältlich: Celyonesischer, indonesischer und (fast ausschließlich in indischen oder ostasiatischen Läden zu finden) chinesischer Zimt. Ceylonesischer Zimt gilt als die Art mit der höchsten Qualität, chinesischem Zimt wird die geringste Qualität bescheinigt – letztere ist auch die Art, die wegen ihres Cumaringehaltes in Verruf geraten ist. Der chinesische Zimt hat kein mir bekanntes Spezialanwendungsgebiet, bei dem er nicht durch anderen Zimt ersetzt werden könnte, deshalb kann sich der mitteleuropäische Durchschnittsverbraucher im Normalfall auf den indonesischen und den ceylonesischen Zimt beschränken. Diese beiden Arten muss man aber immer noch unterscheiden können, denn zu oft steht auf den Packungen keine Artangabe.

Man kann davon ausgehen, dass der Zimt, den man am häufigsten im Supermarkt bekommt, indonesischer Zimt ist. Nach Ceylon-Zimt muss man dagegen ein bisschen fahnden. Gewürzläden, die was auf sich halten, sollten ihn im Angebot haben und manchmal hat man auch in "normalen" Läden Glück. Unterscheiden kann man die beiden Arten zweifelsfrei an ihrer Beschaffenheit: Zimtröllchen aus Indonesien bestehen aus einem einzelnen Rindenstück, das etwa 1 mm dick ist. Bei ceylonesischem Zimt besteht eine Rolle dagegen aus mehreren sehr dünnen Rindenstückchen, die ineinander gewickelt sind. Indonesischer Zimt ist außerdem nur mit größerem Kraftaufwand zu zerteilen, während man den ceylonesischen Zimt nur leicht anritzen braucht, um ihn auseinanderbrechen zu können.

Zum Kochen macht sich meiner Meinung nach der indonesische Zimt besser, weil er beim in der Pfanne Rumschubsen nicht in seine Einzelteile zerfällt. Wenn ein feineres Aroma gefragt ist, etwa beim Backen, ist dagegen der ceylonesische Zimt mit seinen subtileren Noten die bessere Wahl. Außerdem kann man ceylonesischen Zimt selbst zerstoßen, was von Vorteil ist, wenn ein Rezept nach gemahlenem Zimt verlangt.

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