Bärlauch
Mit Bärlauch (Allium ursinum) wird leider viel Schindluder getrieben, da er gerne als Knoblauchersatz genutzt wird. Dieses Kräutlein darf aber nicht erhitzt werden - Bärlauchpesto ist wärmemäßig schon das allerhöchste der Gefühle. Am besten wird Bärlauch nur in der kalten Küche eingesetzt oder allenfalls auf dem Teller übers Essen gestreut. Es geht außerdem das Gerücht um, man würde nach dem Bärlauchgenuss nicht stinken. Das stimmt nicht, er ist dem Knoblauch in dieser Hinsicht ebenbürtig (über die Wirkung von Bärlauch bei Vampiren ist mir nichts bekannt). Der Geschmack von Bärlauch ist knoblauchartig, aber etwas schwächer und mit einer ganz leicht stechenden Note.
Bärlauch wächst am besten an einem schattigen Plätzchen, die besten Erfolge erzielt man in einer eher feuchten Gegend. Er ist wesentlich starkwüchsiger, wenn er gesteckt und nicht gesät wird. Die Pflanzen samen sich auch selbst aus und verbreiten sich je nach Standort unkrautartig. Da Bärlauch nur bis Anfang Juni seine Blätter zeigt, kann man den Rest des Jahres problemlos andere Pflanzen an dieser Stelle anbauen. Man sollte aber Arten wählen, die mit ihren Wurzeln nicht die Bärlauchzwiebeln erwürgen.
Beim Sammeln von wildem Bärlauch sollte man sich vorher informieren, wie die Blätter von Herbstzeitlose und Maiglöckchen aussehen. Wenn man genau weiß, wie Bärlauch aussieht, kann man ihn eigentlich nicht mit anderen Pflanzen verwechseln, aber es hat schon Vergiftungsfälle gegeben.
Alternativen zum Bärlauch sind der Wunderlauch (A. paradoxum, auch Berliner Bärlauch genannt) und der Goldlauch (A. moly). Beide Pflanzen sind in Deutschland nicht heimisch; der Berliner Bärlauch ist invasiv und sollte deshalb besser nicht im Garten angebaut werden, sondern nur wild gesammelt werden.
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