Blüten- oder Kräutersirup
Man kann duftende essbare Blüten oder Teekräuter problemlos zu Sirup verkochen. Gut schmecken mir Sirup aus Veilchen, Rosen, Lavendel, Minze oder Melisse.
Grundsätzlich kocht man für Sirup einfach Zucker, lebensmittelreine Zitronensäure und Wasser miteinander auf und füllt es heiß ab. Die Vorgehensweise für Kräuter- bzw. Blütensirup weicht geringfügig vom Grundrezept ab: Für Kräutersirup setzt man die kleingeschnittenen Kräuter (oder für robuste Blüten wie Lavendel) mit kochendem Wasser an und lässt den Tee etwa 15 min ziehen. Dieser Tee wird abgeseiht anstelle von Wasser für das Sirup verwendet. Blüten sind in der Regel empfindlicher, deshalb setzt man dafür das Sirup mit Wasser an, kocht es auf, gibt die Blüten dazu und lässt sie kurz im Sirup aufkochen, bevor es abgeseiht und abgefüllt wird.
Von Volumen her benötigt man gleiche Mengen Flüssigkeit und Zucker. Die Zitronensäurekonzentration in der Flüssigkeit sollte etwas unter 50 g/l betragen (was der durchschnittlichen Säurekonzentration in Zitronensaft entspricht). Wenn man Tee ansetzt, rechnet man praktischerweise von der vorhandenen Menge Tee aus. Wenn man die Blüten am Ende ziehen lässt und dementsprechend das Sirup mit Wasser aufsetzt, ist es praktikabler, die Zielmenge Sirup zu berechnen. Für jeweils ein Liter sind das:
- für 1 l fertiges Blütensirup: 610 ml Wasser, 625 g Zucker, 28,65 g Zitronensäure
- für 1,64 l fertiges Kräutersirup: 1 l Tee, 1,025 kg Zucker, 47 g Zitronensäure
Mittels Dreisatz lassen sich diese Angaben auf die gewünschten Mengen runterrechnen.
Für Fruchtsirup muss man den Zucker- und Säuregehalt der zu verarbeitenden Früchte rausrechnen. Das ist etwas komplizierter, vor allem, wenn man gleichzeitig Zielmengen berechnen will. Ich nutze dafür eine Excel-Tabelle. Für Zitronensirup vereinfacht sich die Rechnung allerdings gewaltig: Den Zuckergehalt kann man näherungsweise gleich Null setzen, und der Säuregehalt entspricht dem Zielwert, woraus sich die das einfache Rezept aus gleichen Volumina von Zucker und Zitronensaft ergibt.
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Melonenschorle mit (nicht mehr ganz) ganzen Früchten
Als kühles Sommergetränk eignet sich Melonenschorle. Pro Person braucht man etwa 200 g Wassermelone (möglichst am Stück und nicht vorgeschnitten, um die mikrobiologische Belastung z verringern – je mehr Oberfläche, desto mehr Substrat für Bakterien). Die Melone wird entkernt und anschließend püriert. Dann gibt man etwas Minze und/oder Melisse in die pürierte Masse, die anschließend im für ein paar Stunden im Kühlschrank durchzieht. Wenn es soweit ist, die Melonenschorle zu servieren, entfernt man die Kräuter und gießt die Melonenmasse mit Wasser (Sprudel oder still) so weit auf, bis die gewünschte Zuckerkonzentration erreicht ist.
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Bitter-Lemon-Sirup
Zitronensirup lässt sich ummodeln zu Bitter Lemon. Das ist zwar ein wenig aufwändiger, schmeckt dafür aber weniger süß als die meisten Tonics und Bitter Lemons, die man im Supermarkt kriegt. Man nehme für 250–350 ml Sirup (je nach Größe und Saftigkeit der Zitronen):
- 3 Zitronen mit verzehrbarer Schale
- Zucker, gleiches Volumen wie der Zitronensaft
- Chinarinde (aus der Apotheke)
- 1 TL Wacholderbeeren
- 1 Stängel Zitronengras, grob zerteilt
- 1 Prischen Salz
- 1 Teesack oder Teefilter
- Sprudelwasser zum Aufgießen
Die Zitronen werden zuerst mit dem Sparschäler dünn abgeschält. Die Schalen stellt man beiseite, dann presst man die Zitronen aus. Das Volumen vom Saft misst man aus – man benötigt dasselbe Volumen an Zucker wie Saft. Den abgeseihten Saft gibt man mit dem Zucker, dem Zitronengras und dem Prischen Salz in einen kleinen Topf. Die Chinarinde und die Wacholderbeeren hängt man in einem Teesäckchen in den Topf. Die Menge der Chinarinde berechnet man anhand der Menge Zitronensaft: Auf 250 ml Saft kommen 3 EL Chinarinde, je nach Saftmenge muss man also die Menge der Chinarinde entsprechend mittels Dreisatz herauf- oder heruntersetzen.
Man kocht nun auf, bis der Saft klarer wird. Dann lässt man den Sirup 30 Minuten lang leise köcheln, wobei man etwa aller 5 Minuten umrührt. Nach den 30 Minuten entfernt man das Teesäckchen und fischt das Zitronengras heraus. Anschließend gibt man die Zitronenschalen in den Sirup und kocht auf, bis die Zitronenschalen leicht glasig werden. Die Zitronenschalen werden herausgenommen und der Sirup wird in Flaschen gefüllt.
Zum Servieren gießt man den Bitter-Lemon-Sirup mit Sprudel auf.
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Glühwein oder Glühapfel
Man nehme pro Dreiviertelliter Wein oder, als alkoholfreie Version, Apfelsaft:
- 1 TL gemahlenes oder 1 Portion ungemahlenes Pfefferkuchengewürz
- 1 Zitrone in Scheiben
- 1 handvoll Rosinen
- 2 fingerbreit Ingwer in groben Stücken
- Zusätzlich für Glühwein
- 1 Orange in Scheiben
- Zucker nach Belieben
Der Wein bzw. Apfelsaft zieht zusammen mit den anderen Zutaten etwa 10 Minuten lang knapp unter dem Siedepunkt. Wenn absehbar ist, dass der Glühapfel/Glühwein lange stehen wird, sollte man den Ingwer in einem Kloßsäckchen zugeben und ihn spätestens nach einer Stunde entfernen, damit der Ingwer geschmacklich nicht zu sehr dominiert.
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Turbokakao
Kakao mit mehr Milchschaum als zwingend nötig ist lecker, aber etwas aufwändig und es macht einiges an Abwasch. Schneller geht die Sache, wenn man den Kakao halb mit Milch und halb mit kochendem Wasser anrührt. Dafür werden 2 TL stark entöltes Kakaopulver in etwas Milch glattgerührt. Dann gibt man 2 TL Zucker dazu und füllt unter Rühren mit Milch auf, bis die Tasse halb voll ist. Dann füllt man, wieder unter Rühren, mit kochendem Wasser auf. Der Kakao ist natürlich nicht so heiß, wie wenn man den Großteil der Milch aufkocht, aber er ist heiß genug, wenn man mit dem Trinken nicht allzu sehr trödelt.
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Alkoholfreie Bowle
Alkoholfreie Bowle ist eine schöne Alternative, wenn man keinen Alkohol trinken mag oder kann. Man nehme:
- 0,75 l Leitungswasser
- 150 ml Holunderblütensirup
- 1 Zitrone mit verzehrbarer Schale
- 1 kleine Dose Mandarinen, leicht gezuckert
- 1 flache Dose Ananas in Saft
- 2 handvoll gefrorene Himbeeren oder Erdbeeren
- ein paar Blättchen von Minze und/oder Zitronenmelisse
- 1 Flasche alkoholfreien trockenen Sekt
Die Bowle wird mit allen Zutaten bis auf den Sekt angesetzt – Mandarinen und Ananas werden mitsamt Saft bzw. Sirup verwendet. Die Bowle wird einen halben Tag kaltgestellt, damit sie schön durchziehen kann. Vor dem Servieren wird der Sekt zugegossen. Damit man sich beim Trinken mehr Zeit lassen kann, empfiehlt sich, zunächst nur etwas mehr als die Hälfte vom Sekt zuzugießen, und später den Rest nachzugießen, damit die Bowle nicht mit der Zeit schal wird.
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Nimbu Pani
Nimbu Pani heißt nichts anderes als Limettenwasser. Auf ¾ l kaltes Wasser (oder Wasser und Eiswürfel) kommen zwei ausgepresste Limetten, 3 EL Zucker und eine gute Prise Salz – letzteres ist dann auch der Hauptunterschied zur westlichen Limonade – und alles wird gut durchgerührt oder -geschüttelt.
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Selbstgemacht macht mehr Spaß: Eistee
Käuflicher Eistee ist mir persönlich viel zu süß – es gibt nur wenige Sorten, bei denen der Zuckergehalt überhaupt unter 5 % liegt. Selbstgemachten Eistee kann man dagegen so (wenig) süß machen wie man möchte. Man sollte allerdings beachten, dass dieser Eistee Koffein enthält, man kann das Zeug also nicht wie Wasser in sich reinschütten. Man nehme für 1 l Tee:
- 2 britische Teebeutel (entsprechen reichlich 6 g losem Tee oder 4 deutschen Teebeuteln)
- 200 ml kochendes Wasser
- 800 ml Wasser in Form von Eiswürfeln
- 1 Zitrone (am besten ungespritzte Zitronen mit Schale; falls nicht erhältlich, müssen es gespritzte Zitronen ohne Schale tun)
- 4 Stück Zucker (oder halt so viel, wie man möchte)
- optional: ein paar Blätter frische Minze, 1 (Saft-)Orange (ebenfalls möglichst ungespritzt)
Der Witz von Eistee ist, dass der heiße Tee so schnell abgekühlt wird, dass er nicht bitter werden kann. Daher werden 4/5 der gewünschten Flüssigkeitsmenge eingefroren – je größer die Eiswürfel, desto besser. Mit dem restlichen Fünftel wird das Tee-Konzentrat angesetzt, das über die Eiswürfel geschüttet wird.
Das Eis wird in eine hinreichend großen Kanne gefüllt (sie muss wegen des Volumens der Eiswürfel deutlich größer sein als die verwendete Wassermenge). Dabei liegen etwa auf halber Höhe die Zitronenscheiben, die Orangenscheiben und die Minzeblätter. Wenn Zitrone und Orange eine verzehrbare Schale haben, dann werden sie einfach in Scheiben geschnitten (die Schale gibt zusätzlich Geschmack), sonst muss die Schale vorher entfernt werden. Der Würfelzucker kann am Kannenboden liegen. Der Tee wird mit kochendem Wasser aufgegossen und muss 3 Minuten ziehen, dann wird er auf das Eis gegossen. Der Eistee sollte mindestens eine halbe Stunde durchziehen (er ist sowieso zu kalt zum trinken) und wird sobald es geht sowie vorm Servieren gut umgerührt. Damit der in der Kanne verbleibende Tee nicht übermäßig verdünnt wird, sollte man beim Servieren zusammen mit dem Tee auch einiges an Eiswürfeln ins Glas befördern.
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Zitronensirup
Zitronensirup ist eine platzsparende, unkompliziertere und bekömmlichere Variante für die Herstellung von Zitronenlimo. Hierfür werden drei große, vollreife Zitronen mit essbarer Schale geschält (nur das Gelbe, das Weiße ist bitter). Die geschälten Zitronen werden ausgequetscht und der Saft wird mit dem gleichen Volumen Zucker vermischt. Die Zucker-Saft-Mischung wird nun gekocht, bis sie klar wird. Dann werden die Zitronenschalen zugefügt und aufgekocht. Sofort nach dem Aufkochen wird der Zitronensirup durch ein Sieb in ein Fläschen abgefüllt. Bei guten Zitronen erhält man um die 300 ml Sirup. Durch die hohe Zuckerkonzentration1 und den Säuregehalt ist Zitronensirup ziemlich gut haltbar. Um daraus die Limo zu mixen, wird einfach ein Schuss Sirup in (Leitungs-)Wasser gegeben.
- Genaugenommen handelt es sich jetzt nicht mehr um Saccharose, also normalen Haushaltszucker, sondern mindestens teilweise um Glucose-Fructose-Sirup, da man bei Kochen von Zitronensirup im Kochtopf Inversion macht. [⇑]
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Feuerzangenbowle
Die folgende Feuerzangenbowle haben wir Silvester gemacht und sie wurde für gut befunden. Man nehme:
- 1 l trockener Wein (wir hatten einen Cabernet Sauvignon aus dem Valle Central in Chile)
- ½ Flasche Stroh 80
- 1 Zuckerhut
- 3 Pimentkörner
- 5 Nelken
- 1 Zimtstange (indonesisch)
- 1,5 reife Zitronen in Scheiben, mit verzehrbarer Schale
- 1 Orange in Scheiben, mit verzehrbarer Schale
Der Witz bei der Feuerzangebowle ist, dass der Zucker in der Hitze der vom Alkohol ausgehenden Flammen karamellisiert und die Zuckerschmelze in den Wein reintropft. Dafür wird der Zuckerhut in hochprozentigem Alkohol getränkt – darin ist Zucker nämlich kaum löslich. Hochprozentig heißt in diesem Falle 80 %, daher muss man für eine Feuerzangenbowle den berühmt-berüchtigten Stroh-Rum nehmen. In 54%igem Rum würde sich der Zuckerhut dagegen schlichtweg auflösen. Den Zuckerhut stellt man zum Tränken einfach in ein kleines Gefäß, indem sich der Stroh 80 befindet. Der Zuckerhut muss beileibe nicht vollständig bedeckt sein, er zieht den Alkohol von alleine hoch. Da man später eventuell nochmal etwas Rum zum Tränken braucht, stellt man den verbleibenden Rum beiseite.
Der gründlich getränkte Zuckerhut wird auf der Feuerzange über dem bereits gut angeheizten Kesselchen mit dem Wein und den Gewürzen drapiert und bei ausgeschaltetem Licht angezündet (man achte bitte darauf, dass sich keine tiefhängenden Lampen über der Feuerzangenbowle befinden – die Flämmchen wurden bei uns zwar bestenfalls 20 cm hoch, aber bei sehr tiefhängenden Lampen könnte die Hitzeentwicklung groß genug sein, um Schaden anzurichten). Wenn die Flammen erloschen sind, kann die Feuerzangenbowle in Gläser verteilt werden (bei angeschaltetem Licht, da das Hauptspektakel dann ja vorbei ist). Falls der Zucker nicht vollständig in das Kesselchen getropft ist, wird der übrig gebliebene Zucker von der Feuerzange losgebrochen und erneut in Rum getränkt. Dann kann man ihn nochmals über der Bowle anzünden.
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