Spinatsahne(sauce)

Kleine Kinder mögen Spinat nicht besonders, aber meiner Meinung nach liegt das nur an der Zubereitung bzw. Darreichungsform. Rahmspinat hat eine Konsistenz, bei der man zum Verzehr einen Strohhalm nutzen sollte, aber selbst als mir die Milchzähne ausfielen, war ich der Meinung, dass ich weiterhin feste Nahrung zu mir nehmen kann. Glücklicherweise entdeckte ich zwischenzeitlich den Blattspinat. Für das folgende Rezept benötigt man in der Grundform lediglich Zwiebeln, Spinat, Wein und Sahne.

Ich nehme am liebsten frischen Spinat, aber das Rezept kann man natürlich auch mit Tiefkühl-Spinat zubereiten. Zuerst werden Zwiebeln angebraten, dann wird der Spinat zum Garen hinzugegeben. Frischer Spinat wird lediglich in dem Wasser gekocht, das nach dem Waschen und dem anschließenden Trockenschütteln noch anhaftet. TK-Spinat sollte vorher separat aufgetaut werden (üblicherweise findet das in Wasser statt, des Geschmacks wegen kann man dazu auch eine dünne Brühe nehmen, auf jeden Fall muss die Flüssigkeit nach dem Auftauen abgeschüttet werden). Der Spinat wird so lange gedünstet, wie es beliebt. Ich brate ihn gerne noch eine ganz kurze Zeit ganz scharf an, dann ist dieser komische Beigeschmack, den Spinat manchmal an sich hat, nämlich weg. Sobald man den Spinat also soweit hat, wie man möchte, wird mit Wein abgelöscht. Dann wird Sahne zugegeben, möglichst nicht alles auf einmal, damit die Sahne einkochen kann. Ggf. wird noch mit Brühe gestreckt oder mit Saucenbinder abgebunden, damit man die gewünschte Konsistenz erreicht. Zudem muss noch viel Salz zum Spinat, außerdem Pfeffer.

Je nach Flüssigkeitsgehalt der Sauce kann der Spinat als Gemüse eingesetzt werden oder als Sauce. Als Variante dieser Sauce kann man die Sahne durch Kokosmilch ersetzen. Ein paar Pilze geben zusätzlichen Geschmack. Sonnenblumenkerne, Pinienkerne oder Erdnüsse passen auch gut zum Spinat.

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c17h19no3, Samstag, 19. Juli 2008, 18:20
achjaaa... spinatsauce. ich habe spinat immer gern gehabt. grün, je dunkler, desto lieber, war als kind direkt nach dunkelblau meine lieblingsfarbe.
meine mama hat immer noch parmesan in die spinatsauce gegeben, alternativ miree-frischkäse. damit kann man einen teil salz ersetzen und noch ein bisschen mehr geschmack reinbringen. fettiger wird´s halt dann leider auch, ist aber bei sahnsauce irgendwo auch fast egal. ;)

pmtzl, Samstag, 19. Juli 2008, 18:42
Fett ist halt ein 1a-Geschmacksträger, das muss man einfach akzeptieren. Ich hab mir in der Hinsicht inzwischen Grenzen gesetzt. Da ich vergleichsweise viel (naturfetten) Käse esse, gönne ich mir je nach Sahnegehalt nur noch 1-2 mal pro Woche ne Sahnesauce oder ähnlich fettreiche Machwerke. Es gibt schließlich noch Tomaten, die kann man ebenso vielfältig verwenden wie Sahne. Und man muss es nicht gleich provozieren, dass man aufgeht wie ein Hefekloß. Andererseits muss man mal durchrechnen: Ein Päckchen handelsübliche Sahne enthält 30% Fett, also 60g pro Päckchen. Wenn man das auf mehrere Personen verteilt, ist das gar nicht mehr sooo viel.
Als ich Kind war, kannte man Parmesan hier noch gar nicht - tiefste Ostdeutsche Provinz eben. Parmesan kriegt man hier immer noch nicht vernünftig ran, sondern nur "italienischen Hartkäse", der eher zur Durchführung von Staubexplosionen geeignet ist als zur Verfeinerung von Essbarem.

gorillaschnitzel, Montag, 28. Juli 2008, 03:34
Frischspinat verhält sich zu Üüüüglooo-Rahmspinat wie Ferrari zu Trabbi. Tiefkühl"rahm"spinat krieg ich nicht runter und würde das auch von niemandem sonst verlangen. So richtig echter aber...der kann echt lecker sein...

Übrigens: Die echte Krönung richtig guter 2-3-Sterne-Küche ist....

....was vermeintlich total einfaches: Bätterteig mit Blattspinat und Ei. Die Kunst besteht darin, dass der Blätterteig durch ist, genauso der Spinat und das Eiweiß, das Eigelb aber noch flüssig ist und das alles im Backofen. Wer das schafft, ist für höhere Weihen gut...echt...