Chile con Carne

Die Küche New Mexicos hat einige Eigenheiten und vor allem eine ganz spezifische Sorte Chilipulver. Im Gegensatz zum vorherigen Rezept für Chili con Carne werden in der hier vorgestellten Variante keine nennenswerten weiteren Gewürze zugesetzt, sondern der Geschmack kommt fast ausschließlich vom New-Mexico-Chili. Man bekommt das Pulver nur als im Internet bestellten Import. Wenn man diese Chilipulver nicht zur Verfügung hat, sollte man sich lieber an ein texanisches Rezept halten. Man nehme für 3 Portionen:

  • 1 Pfund Rinderhack
  • ½ große Zwiebel
  • 500 g passierte Tomaten
  • ½ Tasse trockene Pintobohnen (alternativ Kidneybohnen), vorgekocht und abgespült
  • reichlich 4 EL Chilipulver aus New Mexico, alternativ Chile Caribe auf Basis von 6 Chilischoten und 150 ml
  • 2 Knoblauchzehen
  • 1,5 TL Salz

Zwiebeln, Knobi und Fleisch werden in etwas Fett angebraten, bis das schön gebräunt ist. Dann wird das Chilipulver zugegeben und das Fleisch gut durchgerührt, sodass das Pulver gleichmäßig verteilt ist. Die passierten Tomaten werden zugegossen und das Salz wird zugefügt. Das alles wird – ggf. unter etwas Wasserzugabe – langsam etwa 30 Minuten lang geköchelt. Anschließend lässt man das Chile einen oder besser zwei Tage durchziehen, bevor es wieder aufgewärmt wird und mit Tortillas serviert wird.

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sid, Sonntag, 12. Januar 2014, 01:07
Hehe - dachte ich mir doch, daß ich hier schon mal eins gesehen hab.

Haben Sie beide probiert oder stocken Sie nur die Rezeptsammlung auf?

muerps, Sonntag, 12. Januar 2014, 15:16
Ich stelle grundsätzlich nur Rezepte ein, die ich vorher gekocht habe. Das hier ist halt einfach eine weitere Chili-Variante.

sid, Sonntag, 12. Januar 2014, 16:09
Entschuldigung - ich hab das mit der Alternative falsch rum gedacht - daher : ))
Was ich so fein find, ich mag Ihre Rezepte und gestern wurde ich wieder von Südländern zum Essen eingeladen. Wenn die also vom Essen erzählen, bin ich durch Ihre Rezepte manchmal sehr gut vorbereitet : )

Ich hab jetzt noch eine technische Frage, die daraus resultiert, daß bei uns (noch) anders Gewicht bezeichnet wird und mich ein bisserl verwirrt:
- gibt es einen Unterschied (gewichtstechnisch) zwischen 1 Pfund Hack und 500g Tomaten? Oder sagt man bloß beim Fleisch lieber Pfund und andren Sachen Gramm?

muerps, Sonntag, 12. Januar 2014, 17:31
Nee, das ist alles das gleich. Ein Pfund = 500 g (es sei denn, wir reden vom imperialen Pfund - das sind 453 g, aber das verwende ich hier nicht und selbst wenn, kann mans im Regelfall mit dem deutschen Pfund gleichsetzen). Es ist einfach so, dass ich beim Fleischer in Pfund bestelle (und beim Teeladen und beim Gemüsemann und beim Spargelstand...), aber auf den Tomatenpackungen stehts halt in Gramm drauf.

Ja, die alltäglichen Einheiten unterscheiden sich erstaunlich dolle. Im örtlichen Karstadt hat eine Österreicherin mal eine Wurstverkäuferin zur Verzweiflung getrieben, weil sie soundsoviel Deka Wurst bestellt hat - ich kenne die Einheit, weil mein Vater böhmischstämmig ist, aber der Durchschnittsdeutsche kann damit gar nichts anfangen.

Die alten Einheiten haben durchaus ihre Vorteile. Eine (britische) Flüssigunze z.B. entspricht knapp 2 EL. Zucker hat eine Dichte von fast 1, wenn man da also ein Rezept hat, das die Zuckermenge in Unzen angibt, ist die Umrechnung sehr, sehr einfach. Ob man jetzt Unzen, Deka oder Pfund nutzt, diese Mengeneinheiten, die zwischen Gramm und Kilogramm liegen, sind einfach praktisch, weil sich beim kochen all das, was man nach Gewicht kaufen oder zufügen muss, in diesem Zwischenbereich abspielt.

sid, Sonntag, 12. Januar 2014, 18:22
Nun ja, Deka ist die Abkürzung von Dekagramm und reiht sich zwischen Gramm und Kilogramm einfach ein - also es verschiebt sich nur die Kommastelle.

muerps, Montag, 13. Januar 2014, 19:14
Wenn die Dame "x Dekagramm bitte" gesagt hätte, wäre das vielleicht auch einfacher gewesen, aber sie hat nur "x Deka Wurst" gesagt, und wenn man dann Kraft seiner Staatsbürgerschaft noch nie von einem Deka gehört hat, weiß man schlichtweg nicht, was man damit anfangen soll.

sid, Sonntag, 16. März 2014, 21:20
Nunja, bei uns sagt man nun mal "Deka" und nicht "Dekagramm" - allerdings hätte ich bis zu einem gewissen Grad doch erwartet, daß das in der Ausbildung auch behandelt wird.

Bei uns sagt man "ein viertel Kilo" oder "25 Deka", und dennoch werden auch Menschen bedient, die aus unerfindlichen Gründen bei uns ein halbes Pfund (oder Quark und Sahne) verlangen...

muerps, Sonntag, 16. März 2014, 23:12
Aber man sollte in einer doch leicht anderen Kulturgegend nicht pikiert sein, wenn gewisse lokale Ausdrücke, in dem Fall "Deka" nicht verstanden werden. Dass "Deka" nicht in der Ausbildung drankommt wundert mich gar nicht, weil es schlichtweg nicht dem üblichen Schema der Zehnerpotenzen im Dreierrhythmus folgt – ein Gramm sind 10-3 Kilogramm, so wie umgekehrt eine Tonne 103 Kilogramm sind. Nur Längenmaße funktionieren im Hausgebrauch mit anderen Potenzen. Man kann sich bei dem Thema nen Wolf diskutieren, aber wenn der uneingeweihte Deutsche das Wort "deka" hört, wird er in den seltensten Fällen draufkommen, dass dies ebenso ein numerisches Präfix wie kilo oder milli ist, einfach, weil es sonst so selten genutzt wird.

sid, Montag, 17. März 2014, 00:03
Pikiert darüber, daß zu Hause übliche Begriffe anderswo nicht verstanden werden, sollte man nicht sein - da gebe ich Ihnen Recht.

Leider zeigt sich aber, daß Touristen gerne ganz anders drüber denken. Ich mein jetzt noch nicht mal, was ich hier allein von deutschen Touristen im Zentrum so mithören darf (zur Ehrenrettung: amerikanische Kollegen sind teils noch sehr viel ärger), es genügen 5 Minuten auf einer spanischen Insel... ; )
Eines der Highlights will ich Ihnen nicht vorenthalten: es wurde sich darüber ausgetauscht, in WELCHEN Supermarkt man einkaufen gehen soll, damit man ja DEUTSCHE Produkte kaufen kann. Wozu manche Menschen auf Urlaub fahren, erörten vllt anderswo andre Leute...

Mir ist auch schon mal im dt. Supermarkt ein 25 Deka rausgerutscht und nach dem Kuhglotzblick hab ich schnell auf ein Viertelkilo korrigiert und gut wars...

muerps, Montag, 17. März 2014, 17:43
Ja, wenn ich mitkriege, wie Leute "deutsche Küche" als Alleinstellungsmerkmal für ein Hotel auf den Balearen diskutieren, frag ich mich auch, wieso man sich dann nicht gleich ins Tropical Islands legt. Das ist näher und es gibt weniger Ausländer als in diesem Ausland.

sid, Dienstag, 18. März 2014, 00:14
Hihi.