Ein Wort des Dankes und des Lobes

Wie die werte Leserschaft vermutlich nicht weiß, wohne ich in Dresden. Selber war ich nicht vom Hochwasser betroffen, aber meine Arbeitsstelle liegt auf der anderen Seite der Elbe, ich musste also täglich durch das Hochwassergebiet. Das hat immer einwandfrei geklappt dank der guten Organisation der Dresdner Verkehrsbetriebe, die dafür gesorgt haben, dass man noch überall dort hinkommt, wo kein Wasser steht. Während des Hochwassers war das Blaue Wunder für den motorisierten Verkehr gesperrt. Damit man trotzdem noch auf die andere Elbseite kommen konnte (die anderen Brücken befinden sich wesentlich weiter flussabwärts und die Waldschlösschenbrücke, die auf halber Strücke zwischen Blauem Wunder und den Altstadtbrücken liegt, ist noch nicht fertig), wurden die über die Brücke fahrenden Linien geteilt: Der Bus fährt auf der einen Seite an die Brücke heran, dann läuft man rüber und auf der anderen Seite wartet der nächste Bus. In der Summe brauchte man so lediglich 10 Minuten länger, während man bei einer Fahrt über eine der anderen Brücken durchaus 45 Minuten im Stau stehen konnte. Die Informationspolitik der Verkehrsbetriebe war ebenfalls nur zu loben – der Twitter-Account war rund um die Uhr besetzt, um aktuelle Umleitungen bekanntzugeben und Fragen zu beantworten (es wurden später auch Infos der Deutschen Bahn über den DVB-Twitter-Account weitergegeben). So konnte man auch um 5:30 Uhr in der Frühe sicher sein, dass man über aktuelle Informationen verfügt. Schon beim Verdi-Warnstreik, der Dresden in ein viel größeres Verkehrschaos als das diesjährige Hochwasser stürzte, war das sehr viel Wert, da die Leute dort auf Anfrage nach besten Kräften Verbindungen rausgesucht haben, die einen wenigstens in die Nähe des Ziels gebracht haben – zu einem Zeitpunkt, als Straßenbahnen gar nicht und Busse nicht nach Fahrplan fuhren. Beim Hochwasser wurden dagegen sogar die wichtigsten Linienänderungen in die Fahrplanauskunft eingepflegt. Da dies das erste Hochwasser dieses Ausmaßes war, dass ich erlebt habe, bin ich umso mehr beeindruckt, dass ich jeden Tag ohne Einschränkungen auf Arbeit fahren konnte, obwohl ich dabei den Fluss überqueren muss.

Und hier noch ein paar Bilder vom Blauen Wunder ohne Autos.

gesperrtes Blaues Wunder
Das Blaue Wunder um viertel 7 morgens, bevor der eigentliche Berufsverkehr beginnt. Es haben sich einige Leute nicht nehmen lassen, auf der Fahrbahn langzulaufen.

gesperrtes Blaues Wunder
Reichlich 10 Stunden später, mit vielen Touristen am rechten Bildrand (die dort gerade dem Schillergarten beim Absaufen zusehen).

Kreidebilder auf der Zufahrt zum Blauen Wunder
Auf der Loschwitzer Seite haben Kinder Kreidebilder auf die Zufahrt gemalt. Etwas links vom Bildrand standen die Busse an ihrer vorübergehenden Endhaltestelle im Pendelverkehr.

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