Bara Brith

In Großbritannien und Irland gibt es viele Varianten von Früchtekuchen in Kastenform mit vielen Rosinen und anderen Trockenfrüchten. Die walisische Variante davon ist Bara Brith, was man in etwa mit "gesprenkeltes Brot" übersetzen kann (und das sich in Bobby Freemans Kochbuch auch tatsächlich bei den Brotrezepten findet und nicht bei den Kuchenrezepten). Aus deutscher Sicht schmeckt Bara Brith durch das Pfefferkuchengewürz vielleicht etwas weihnachtlich – in Großbritannien würzt man damit aber ganzjährig Backwaren und Nachtische.

Die meisten modernen Rezepte für Bara Brith nutzen Backpulver als Backtriebmittel, da Hefekuchen in Großbritannien sehr unüblich ist. Mit Backpulver hat Bara Brith eine weichere und ziemlich feuchte Konsistenz, während man mit Hefe eine trockenere, festere Konsistenz erreicht (die Stollen nicht völlig unähnlich ist). Da ich Hefeteig besser finde, habe ich mich für ein älteres Rezept mit Hefeteig entschieden. Man nehme (alles bei Raumtemperatur):

  • 500 g Mehl
  • 180 g Rosinen
  • ca. 400 ml kräftiger Schwarztee
  • 60 g Orangeat
  • 150–175 ml Milch
  • 20 g Hefe oder 1 Päckchen Trockenhefe
  • 120 g brauner Zucker
  • 120 g Butter
  • ½ TL Pfefferkuchengewürz
  • ½ TL Salz
  • 1 Kastenform

Das Trockenobst wird im Tee eingeweicht – entweder im warmen Tee, kurz bevor der Teig angesetzt wird, oder in kaltem Tee über Nacht. Während der Teig geht, lässt man die aufgequollenen Rosinen abtropfen.

Zuerst setzt man einen Vorteig an. Ins gesiebte Mehl wird eine Mulde gemacht, in die in etwa die Hälfte der Milch gegossen wird. Die Hefe wird nun in die Milch gebröselt und man gibt einen reichlichen Teelöffel Zucker dazu. Mit dem umgebenden Mehl macht man einen kleine Teig, der etwa 30 Minuten zugedeckt geht, bis er sein Volumen verdoppelt halt.

Wenn der Vorteig fertig ist, werden Butter, Gewürz und Salz auf dem Mehl verteilt und zusammen mit der restlichen Milch untergeknetet. Wenn sich der Teig von der Schüssel und von den Händen löst, hat der Teig die richtige Konsistenz und wird zu einer Kugel geformt. Der Teig geht nun zugedeckt ca. zwei Stunden.

Wenn der Teig gegangen ist, werden die Rosinen und das Orangeat untergeknetet und der Teig wird in die Form bugsiert – die Form muss entweder gut gefettet werden oder mit Backpapier ausgelegt werden. In der Form geht der Teig noch einmal zugedeckt 45 Minuten.

Wenn der Teig ein zweites Mal gegangen ist, wird er bei 180 °C bzw. 160 °C Umluft etwa 45 Minuten gebacken. Nach dem Backen lässt man das Bara Brith am besten auf einem Rost abkühlen.

Am besten ist Bara Brith, wenn es erst am Folgetag gegessen wird. Gegessen wird Bara Brith, indem man es in Scheiben schneidet und mit (gesalzener) Butter bestreicht. Wenn das Bara Brith etwas älter ist, können die Scheiben auch vorm buttern getoastet werden. Es lässt sich ein paar Tage in einer luftdichten Dose aufbewahren und kann auch eingefroren werden.

Dieser Beitrag wurde bereits 716 x gelesen.

Kommentieren