Eccles Cakes
Eccles Cakes sind eine Spezialität von Süd-Lancashire bzw. den Gegenden, die historisch mal Süd-Lancashire waren. Für Eccles Cakes wird Blitzblätterteig mit einer Rosinenmischung gefüllt. Ich habe auch Rezepte mit Mürbeteig und echtem Blätterteig gesehen; wenn man den Teig nicht selber machen will, wären das also die Alternativen (Blätterteig geht aber vermütlich zu stark auf). Für 16 Eccles Cakes nehme man für den Teig:
- 250 g Mehl
- 250 g Vollfett-Margarine, in Würfel geschnitten (Butter geht auch, aber dann dominiert der Buttergeschmack arg dolle)
- 125 ml Milch
Alle Zutaten müssen alle kühlschrankkalt sein. Die Zutaten werden rasch verknetet, bis gerade so ein Teig entsteht – die Butter soll ruhig noch als solche sichtbar sein. Dann wird der Teig in Frischhaltefolie eingewickelt und idealerweise über Nacht im Kühlschrank gekühlt. Bei Bedarf kann er bis zu eine Woche so aufbewahrt werden.
Der Teig wird auf einem gut bemehlten Brett ausgerollt und dabei ein paar mal der Länge nach ineinander gefaltet, um 90° gedreht, wieder ausgerollt und wieder gefaltet – ähnlich wie Blätterteig. Durch das viele Fett muss man sehr schnell arbeiten und den Teig nach wenigen Minuten Bearbeitung wieder 20 Minuten im Kühlschrank runterkühlen lassen. Wenn der Teig so oft gefaltet wurde, dass er eine gleichmäßige Konsistenz hat, kann man ihn entweder gleich weiterverarbeiten, oder man kann ihn im gefalteten Zustand einfrieren – ggf. schon in vier gleich große Stücke geteilt – und ihn zu einem späteren Zeitpunkt ausrollen.
Für die Füllung nehme man:
- 250 g Mixed fruit
- 50 g Zucker
- 50 g Öl oder geschmolzene Butter
- 2 TL Rum
- ein Prischen Muskat oder Pfefferkuchengewürz
Die Mixed fruit werden gehackt – wenn man die Eccles Cakes ganz frisch aus dem Ofen servieren möchte, kann man sie kurz mit kochendem Wasser überbrühen, damit sie weicher werden. Man vermischt sie mit den restlichen Zutaten und lässt sie nach Wunsch etwas durchziehen.
Der gefaltete Teig wird auf dem nun leicht bemehlten Brett in vier Portionen auf 48×12 cm ausgerollt und anschließend in vier gleichmäßige Quadrate geteilt. In der Mitte eines jeden Quadrates platziert man jeweils ein Häufchen Füllung. Dann rafft man den Teig über der Füllung zusammen. Die Enden, die nun hochstehen, feuchtet man ein ganz klein wenig an und verschmiert sie behutsam. Die Eccles Cakes sollten etwa 1,5 cm hoch sein – wenn die Füllung in der Mitte zu hoch ist, muss man die Rohlinge ganz vorsichtig plattdrücken.
Die Eccles Cakes werden mit der glatten Seite nach oben auf ein Backblech befördert. In die Oberseite macht man drei parallele kleine Schlitze, und bebröselt die Eccles Cakes wenn gewünscht mit etwas Zucker. Dann werden die Eccles Cakes im auf 180 °C Umluft vorgeheizten Ofen für etwa 15-20 min gebacken, oder bis es lecker riecht und sie schön goldbraun sind.
Wenn man die Eccles Cakes nicht gleich isst, kann man sie später im Ofen bei 150 °C 5 Minuten lang aufwärmen. Zur Not schmecken sie aber auch kalt.
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Mincemeat-Tarte
In Großbritannien gehören Mince Pies wie kein anderes Gebäck zum Weihnachtsfest. Traditionell werden Mince Pies dem Weihnachtsmann als Wegzehrung hingestellt, wenn er in der Heiligen Nacht die Geschenke bringt. Zum Selbermachen sind mir Mince Pies zu fummelig, deshalb mache ich eine große Mincemeat-Tarte. Obwohl das Rezept ziemlich lang ist, ist es weniger aufwändig, als es auf den ersten Blick aussieht.
Die Füllung der Tarte besteht aus Mincemeat, das mindestens zwei Wochen bis drei Monate vorher angesetzt wird. Als Fett nimmt man klassisch Rindernierenfett, das in Flocken unter das Mincemeat gemischt wird. Als vegetarische Variante wird in Großbritannien ein Produkt auf Palmfettbasis angeboten. Man kann stattdessen auch Butter nehmen, die man vor der Verarbeitung leicht erwärmt, damit sie gerade so flüssig wird. Die Zutaten für das Mincemeat – gleich gerechnet für eine eckige Tarteform mit dem Format 35×13 cm oder eine runde Form mit 24 cm Durchmesser (jeweils mit losem Boden) – sind wie folgt:
- 70 g Apfel (Gewicht ohne Schale und Kerne)
- 245 g mixed fruit, also
- 140 g Sultaninen
- 70 g Korinthen
- 35 g Orangeat
- 20 ml Zitronensaft
- fein abgeriebene Schale von ⅓ Zitrone
- 10 g enthäutete Mandeln, alternativ Haselnüsse oder Walnüsse
- 70 g Zucker
- 70 g Fett
- 1 Prise Pfefferkuchengewürz
- 25 ml Weinbrand oder Rum
Der Apfel, die mixed fruit und die Mandeln oder Nüsse werden mittelfein gehackt. Dann werden sie mit den restlichen Zutaten, außer dem Alk, vermischt und in eine Schüssel gefüllt. Diese Schüssel bewahrt man drei Tage lang zugedeckt bei niedriger Zimmertemperatur auf und rührt zweimal täglich gründlich durch. Am dritten Tag fügt man den Alkohol dazu, rührt gut durch und füllt das Mincemeat in ein 500-ml-Marmeladenglas ab. Das Mincemeat wird entweder im Kühlschrank oder im kalten Keller aufbewahrt.
Wenn das Mincemeat gut durchgezogen ist, bäckt man die Tarte mit einem Mürbeteig. Man nehme:
- 175 g Mehl
- 100 g Butter, gewürfelt
- 25 g Puderzucker
- 1 Prischen Salz
- 1 Ei, gequirlt
- für die Marzipan-Masse
- 75 g Marzipanrohmasse
- 75 g Puderzucker
- 1 Ausstechform, Motiv nach Wahl
Die Marzipanrohmasse wird mit dem Puderzucker geknetet, bis man eine gleichmäßige feste Masse erhält. Die Marzipanmasse wird gekühlt, bis sie verwendet wird.
Der Teig muss rasch zubereitet werden, um locker zu bleiben. Man vermischt erst Mehl, Butter, Puderzucker und Salz und knetet sanft gerade so lange, bis eine streuselähnliche Masse entsteht. Dann gibt man das gequirlte Ei dazu – man hält etwa einen Teelöffel Ei zurück, um später damit die auf der Tarte zu drapierenden Teigstücke zu bestreichen – und knetet genau so lange, bis sich der Teig zum einer Kugel formen lässt. Man rollt den Teig nun auf einem bemehlten, gut mit Öl gepflegtem Brett etwa so dick wie eine Euro-Münze aus. Der Teig wird vorsichtig über die Form gehoben und sanft in die Form gedrückt. Der Teig, der übersteht, wird entfernt und beiseitegestellt. Der Boden des Teigs wird mit einer Gabel angepiekst, bis er ganz mit Pieksern überzogen ist. Der Teig in der Form ruht nun 15 min im Kühlschrank.
Aus dem überstehenden Teig sticht man mit der Ausstechform kleine Teiglinge aus, die man beiseite legt. Außerdem raspelt man das Marzipan auf einer groben Reibe und kühlt anschließend die Marzipanraspel.
Wenn der Teig schön ausgeruht ist, verstreicht man die Hälfte vom Mincemeat auf dem Boden. Darauf gibt man die Marzipanraspel in einer gleichmäßigen Schicht, worauf die andere Hälfte vom Mincemeat verteilt wird. Die ausgestochenen Teigstücke werden auf der Masse verteilt und mit dem aufgehobenen Eigelb bestrichen. Die Tarte wird anschließend 25 min lang bei 180 °C (Umluft) gebacken.
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Welsh Cakes
Welsh Cakes sind kleine runde Küchlein, die, wie der Name vermuten lässt, aus Wales kommen. Sie werden traditionell auf dem Bakestone gebacken, einer dicken Metallplatte, die auf den Herd oder über ein Feuer gelegt wird. Auf Walisisch heißen sie daher auch picau ar y maen (ausgesprochen in etwa pikai ar i main), oder Bakestone-Kuchen. Für 12 bis 16 Welsh Cakes nehme man:
- 225 g Mehl
- 1 TL Backpulver
- ½ TL Pfefferkuchengewürz
- 1 Prise Salz
- 110 g Butter
- 85 g Zucker
- 55 g Rosinen
- 1 Ei
- ggf. etwas Milch
- Ausstechform mit ca. 6–7 cm Durchmesser
Die Butter wird in das mit dem Backpulver, Pfefferkuchengewürz und Salz vermischten Mehl geknetet. Dann gibt man die Rosinen, den Zucker und das Ei dazu und knetet, bis man einen gleichmäßigen Teig erhält. Wenn der Teig zu bröselig ist, um ausgerollt zu werden, wird er teelöffelweise mit etwas Milch auf die richtige Konsistenz gebracht. Der Teig wird auf einem leicht bemehlten Brett etwa einen halben Zentimeter dick ausgerollt und man sticht die einzelnen Welsh Cakes aus. Die Welsh Cakes werden nun ohne Fett in einer Pfanne bei mittlerer Hitze gebacken, bis sie braun werden – vielleicht etwas heller, als man einen Plins backen würde.
Welsh Cakes sollte man direkt nach dem Backen essen. Die Rohlinge lassen sich (mit etwas Backpapier zwischen ihnen, damit sie nicht zusammenkleben) einfrieren, um später im aufgetauten Zustand gebacken zu werden.
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Cupcakes
Das Grundrezept stammt vom Rezept für Cupcakes auf Cherry-Bakewell-Art, weshalb es Mandeln enthält. Da der Teig sehr schön ist, habe ich das zu meinem Cupcake-Grundrezept gemacht. Man nehme für 4 Cupcakes:
- 50 g Butter
- 50 g Zucker
- 1 Ei
- 35 g Mehl
- eine kleine Prise Salz
- 1 TL Milch
- 20 g gemahlene Mandeln (blanchiert)
- 1 Mixer
- 1 Muffinform
- 4 Muffinförmchen aus Papier
Für den Teig werden zuerst Butter und Zucker gemixt, bis sie fluffig werden. Dann kommt das Ei zum Teig und wird gemixt. Wenn der Teig glatt ist, gibt man Mehl, Backpulver und Salz dazu, mixt, gibt die Milch zu, mixt wieder und hebt zuletzt die Mandeln unter und mixt ein letztes Mal alles zusammen. Der Teig wird gleichmäßig auf die in der Muffinform befindlichen Muffinförmchen verteilt. Die Cupcakes werden ca. 15 Minuten lang im Ofen bei 180 °C (Umluft 160 °C) gebacken, bis sie lecker duften. Dann können sie weiter verarbeitet werden.
Cupcakes auf Cherry-Bakewell-Art
Ich liebe Cherry Bakewells, aber zum selber machen sind Cherry Bakewells ganz schön fummelig: Man muss erst ein Tortelett separat backen, dann mit Marmelade und Frangipane füllen und noch mal packen, und dann kommen der Zuckerguss und die Kirsche drauf. Es ist daher viel einfacher und schneller, Cherry Bakewells als Cupcakes zu backen. Zusätzlich zum Grundrezept benötigt man:
- 1 Ausstechform mit 2 cm Durchmesser oder einen Apfelentkerner
- 2 TL Himbeermarmelade
- 4 Belegkirschen
- Zuckerguss aus 80 g Puderzucker und 1 EL Zitronensaft
Wenn die Cupcakes gebacken sind, lässt man sie erst einmal ein wenig auskühlen. Dann werden sie behutsam ausgehölt – man sticht mit der Ausstechform behutsam mittig von oben in den Cupcake und pult den Teig heraus. Wenn der Cupcake störrisch ist, muss man mit einem kleinen Messerchen nachhelfen, um genug Teig aus dem Löchlein zu entfernen. In dieses Loch kommt die Marmelade. Dann wird der Zuckerguss auf den Cupcakes verteilt – er soll bis zum Rand reichen – und mittig auf dem Zuckerguss, also genau über der Marmelade, wird eine Belegkirsche drapiert.
Punsch-Cupcakes
Mein Vater liebt die böhmischen Punschkuchen, für die eine Schicht Kuchen in rumhaltigem Sirup getränkt wird. Da das mit einem großen Kuchen aufwändig handzuhaben ist, habe ich den Punschkuchen als Cupcakes adaptiert. Zusätzlich zum Grundrezept nehme man:
- Punschsirup aus
- 1 EL Rum
- 25 g Zucker
- 1⅓ EL Orangensaft
- ½ EL Zitronensaft
- 1 Ausstechform mit 2 cm Durchmesser oder einen Apfelentkerner
- Zuckerguss aus 80 g Puderzucker, 1½ TL Rum und 1½ TL Zitronensaft
Während die Cupcakes im Ofen sind, lässt man den Punsch kurz aufwallen und dann abkühlen. In die ausgekühlten Cupcakes bohrt man ein kleines Löchlein rein, hebt vorsichtig den Teig ab, tröpfelt anderthalb Teelöffel ausgekühlten Punsch in das Löchlein und setzt den Teigdeckel wieder auf. Zum Schluss werden die Cupcakes mit dem Guss überzogen.
Lemon-Drizzle-Cupcakes
Lemon drizzle ist die britische Variante von Zitronenkuchen. Er ist immer mit Sirup getränkt, dafür ist die Glasur optional. Er ist im UK an jeder Ecke erhältlich, und da ich zitronige Geschmäcker mag und bei einem ganzen Rührkuchen die Haltbarkeit immer ein Problem ist, gibt es hier eine Adaption als Cupcake. Zusätzlich zum Grundrezept nehme man:
- fein abgeriebene Schale einer halbe Zitrone
- Zitronensirup auf Basis einer Zitrone (es bleibt etwas Sirup übrig, aus dem man Limo machen kann)
- Zuckerguss aus 80 g Puderzucker und 1 EL Zitronensaft
- 4 kleine Geleezitronen oder ein oder zwei zerschnittene große Geleezitronen
Die abgeriebene Zitronenschale wird mit den Mandeln in den Teig gegeben.
Die Aromatisierung der Zitronenküchlein mit Sirup funktioniert genauso wie bei den Rumküchlein. Zum Schluss werden Geleezitronen als Deko auf die frisch glasierten Küchlein gesetzt.
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Bara Brith
In Großbritannien und Irland gibt es viele Varianten von Früchtekuchen in Kastenform mit vielen Rosinen und anderen Trockenfrüchten. Die walisische Variante davon ist Bara Brith, was man in etwa mit "gesprenkeltes Brot" übersetzen kann (und das sich in Bobby Freemans Kochbuch auch tatsächlich bei den Brotrezepten findet und nicht bei den Kuchenrezepten). Aus deutscher Sicht schmeckt Bara Brith durch das Pfefferkuchengewürz vielleicht etwas weihnachtlich – in Großbritannien würzt man damit aber ganzjährig Backwaren und Nachtische.
Die meisten modernen Rezepte für Bara Brith nutzen Backpulver als Backtriebmittel, da Hefekuchen in Großbritannien sehr unüblich ist. Mit Backpulver hat Bara Brith eine weichere und ziemlich feuchte Konsistenz, während man mit Hefe eine trockenere, festere Konsistenz erreicht (die Stollen nicht völlig unähnlich ist). Da ich Hefeteig besser finde, habe ich mich für ein älteres Rezept mit Hefeteig entschieden. Man nehme (alles bei Raumtemperatur):
- 500 g Mehl
- 180 g Rosinen
- ca. 400 ml kräftiger Schwarztee
- 60 g Orangeat
- 150–175 ml Milch
- 20 g Hefe oder 1 Päckchen Trockenhefe
- 120 g brauner Zucker
- 120 g Butter
- ½ TL Pfefferkuchengewürz
- ½ TL Salz
- 1 Kastenform
Das Trockenobst wird im Tee eingeweicht – entweder im warmen Tee, kurz bevor der Teig angesetzt wird, oder in kaltem Tee über Nacht. Während der Teig geht, lässt man die aufgequollenen Rosinen abtropfen.
Zuerst setzt man einen Vorteig an. Ins gesiebte Mehl wird eine Mulde gemacht, in die in etwa die Hälfte der Milch gegossen wird. Die Hefe wird nun in die Milch gebröselt und man gibt einen reichlichen Teelöffel Zucker dazu. Mit dem umgebenden Mehl macht man einen kleine Teig, der etwa 30 Minuten zugedeckt geht, bis er sein Volumen verdoppelt halt.
Wenn der Vorteig fertig ist, werden Butter, Gewürz und Salz auf dem Mehl verteilt und zusammen mit der restlichen Milch untergeknetet. Wenn sich der Teig von der Schüssel und von den Händen löst, hat der Teig die richtige Konsistenz und wird zu einer Kugel geformt. Der Teig geht nun zugedeckt ca. zwei Stunden.
Wenn der Teig gegangen ist, werden die Rosinen und das Orangeat untergeknetet und der Teig wird in die Form bugsiert – die Form muss entweder gut gefettet werden oder mit Backpapier ausgelegt werden. In der Form geht der Teig noch einmal zugedeckt 45 Minuten.
Wenn der Teig ein zweites Mal gegangen ist, wird er bei 180 °C bzw. 160 °C Umluft etwa 45 Minuten gebacken. Nach dem Backen lässt man das Bara Brith am besten auf einem Rost abkühlen.
Am besten ist Bara Brith, wenn es erst am Folgetag gegessen wird. Gegessen wird Bara Brith, indem man es in Scheiben schneidet und mit (gesalzener) Butter bestreicht. Wenn das Bara Brith etwas älter ist, können die Scheiben auch vorm buttern getoastet werden. Es lässt sich ein paar Tage in einer luftdichten Dose aufbewahren und kann auch eingefroren werden.
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Böhmische Butterplätzchen
Die eine Hälfte meiner Familie stammmt aus Böhmen, weshalb bei mir ab und an die böhmischen Gene durchkommen. Daher gab es bei der diesjährigen Weihnachtsbackaktion auch böhmisches Buttergebäck. Man nehme für etwa 25–30 Plätzchen (da die Plätzchen zweistöckig sind, entspricht das zwei Blechen):
- 250 g Mehl
- 4 EL Zucker
- 140 g Butter
- 2 Eigelb
- 1 EL Milch
- eine Prise Salz
- Himbeermarmelade
Alle Zutaten (bis auf die Himbeermarmelade) werden zu einem festen, glatten Teig verarbeitet, der anschließend eine Stunde ruht. Nach nochmaligem Durchkneten wird er dünn auf einem unbemehlten Brett ausgerollt – etwas dünner, als man Plätzchenteig normalerweise ausrollen würde, denn die zweistöckigen Plätzchen sollen ja nicht zu dick werden. Aus diesem Teig werden runde Teiglinge mit 4 bis 5 cm Durchmesser ausgestochen. Bei jeweils der Hälfte der Rohlinge wird in der Mitte ein Loch von etwa anderthalb bis zwei Zentimeter Durchmesser ausgestochen. Es ist darauf zu achten, dass es für jeden Rohling ohne Loch einen Rohling mit Loch gibt. Die Plätzchen werden bei 180 °C goldgelb gebacken. Wenn sie abgekühlt sind, werden die lochlosen Plätzchen mit Himbeermarmelade bestrichen und ein Plätzchen mit Loch darauf gesetzt.
Man kann die Plätzchen prinzipiell gleich essen, aber besser ist es, wenn bis zu eine Woche wartet, bevor man sie probiert. Dann wird die Marmelade fester und die Plätzchen fallen nicht auseinander, und die Konsistenz der Plätzchen wird auch besser. Die Plätzchen werden dafür in einem kühleren Raum in einer Dose aufbewahrt, deren Deckel nicht ganz fest schließt, oder den man alternativ blockiert, sodass ein kleiner Spalt zwischen Deckel und Dose entsteht.
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Torta Caprese
Torta Caprese ist ein zwar üppiger, aber auch leckerer Schokokuchen aus Italien. Das Rezept stammt von meiner zwischenzeitlichen Mitbewohnerin. Man nehme:
- 200 g weiche Butter
- 250 g Zartbitterschokolade
- 200 g gehackte Mandeln
- 250 g Zucker
- 4 Eier, getrennt in Eigelb und Eiweiß
- Puderzucker
Am schnellsten ist man, wenn man diese Torte zu zweit zubereitet. Als Arbeitsplan bietet es sich an, dass zuerst die Schokolade ins Wasserbad gegeben wird, da es nämlich ein Weilchen dauert, bis sie geschmolzen ist. Parallel dazu schlägt eine Person den Eischnee auf, während sich die andere Person um die restlichen Zutaten kümmert.
Die Eigelbe und der Zucker werden gründlich vermischt. Dann wird die Butter zugefügt. Wenn man eine gleichmäßige Masse erhalten hat, wird die geschmolzene Schokolade untergerührt. Da das Rühren immer schwerer wird, wenn die Schoki kälter wird, empfiehlt es sich, die Rührschüssel in etwas warmes Wasser zu stellen. Wenn auch die Schokolade gleichmäßig verteilt wurde, werden die Mandeln untergerührt. Dann lässt man die Mischung abkühlen, bevor der Eischnee behutsam untergehoben wird. Dieser Teig wird in eine (Spring-)Form gegossen und bei 140-160 °C für 50 Minuten im vorgeheizten Ofen gebacken. Nach dem Abkühlen wird die Torta Caprese mit Puderzucker bestreut.
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Selbstgemacht macht mehr Spaß: Pfannkuchen
Selbstgemachte Pfannkuchen1 sehen zwar nicht so hübsch aus wie die gekauften, aber es kommt ja auf die inneren Werte an. Man nehme für 2–3 Personen (alle Zutaten bei Raumtemperatur):
- 250 g Mehl
- 15 g Hefe, am besten frisch vom Bäcker2 (frische Hefe ist crèmefarben bis beige im Farbton)
- ½ Tasse (= knapp 1⁄8 l) Milch
- 40 g (≈ 1⁄6 Stück) Butter, in Flöckchen
- 2 EL Zucker
- 1 EL Vanillezucker
- 1 Ei
- 1 Prise Salz
- Pflaumenmus oder Marmelade nach Wahl, Senf ist ebenfalls möglich, Eierlikör geht bei dieser Variante nicht
- 1 verquirltes Ei oder gesättigte Zuckerlösung
- Kokosfett zum Ausbacken
- Zucker oder Zuckerguss aus Puderzucker und Wasser
- Ausstechform, 7 cm
Für den Vorteig wird die Hefe in etwas gezuckerter Milch glattgerührt – am besten mit einem kleinen Schneebesen. Diese Brühe wird in eine Vertiefung im gesiebten Mehl gegossen und anschließend mit ein wenig vom umgebenden Mehl verquirlt. Auf dem Rand des Mehls werden Zucker, Vanillezucker und Butter drapiert. Der Vorteig muss so lange zugedeckt an einem warmen Ort3 gehen, bis sich sein Volumen verdoppelt hat (Glasschüsseln sind hier von Vorteil). Hefeteig ist ein kleines Sensibelchen, er darf keinen Zug bekommen, Fenster und Türen müssen also zu sein.
Wenn der Vorteig gegangen ist, werden Ei, Salz und Milch zugefügt und die gesamte Masse zu einem Teig geknetet. Wenn der Teig glatt ist, wird er zugedeckt für eine Stunde zum Gehen warm gestellt.
Nachdem der Teig aufgegangen ist, wird er nochmals kurz (und ganz behutsam!) durchgeknetet und anschließend auf einer gründlich bemehlten Arbeitsfläche 1 cm dick ausgerollt. Auf der einen Hälfte des Teiges wird die Aufstechform behutsam aufgedrückt, um Kreise vorzuzeichnen. In die Mitte der Kreise wird ein Löffelchen Mus oder Marmelade (oder Senf) drapiert. Der Teig um den Klecks herum, der sich innerhalb des Kreises befindet, wird mit gequirltem Ei oder Zuckerwasser bestrichen. Anschließend wird die andere Hälfte des Teiges auf die Teighälfte mit den Musklecksen geklappt. Um die Hügelchen im Teig herum werden die einzelnen Pfannkuchen ausgestochen. Die Pfannkuchenrohlinge müssen zugedeckt nochmal 15 Minuten gehen, zwischendurch werden sie einmal gewendet.
Die Pfannkuchen werden von beiden Seiten in ziemlich heißem Fett schwimmend ausgebacken, bis sie einen appetitlichen Braunton erreicht haben. Die genaue Temperatur des Fetts kann ich nicht angeben, ich hab das im Gefühl. Als Richtwert gilt, dass das Fett in etwa die richtige Temperatur hat, wenn man den Deckel des Topfes mit dem Fett nicht mehr anfassen möchte. Aufgrund der hohen Temperatur sollte man immer den (dicht schließenden) Topfdeckel und gut hitzebeständige Topflappen bereit halten, um im Fall des Falles den Topf sofort zudecken und von der Flamme ziehen zu können.
Die ausgebackenen Pfannkuchen lässt man auf einem Küchentuch abkühlen. Wenn sie kühl genug sind, um angefasst zu werden, werden sie in Zucker gewälzt. Alternativ kann man sie mit Zuckerguss übergießen.
- Zum Plins-Rezept gehts hier entlang. [⇑]
- Ich musste mit Entsetzen feststellen, dass Bäcker in der Großstadt es nicht für nötig halten, Hefe zu verkaufen. Kulturloses Pack. [⇑]
- Wenn es draußen warm ist, reicht ein sonniges Plätzchen in der Küche. Wenn nicht, muss man die Teigschüssel über einem handwarmen Wasserbad positionieren. Man bedenke, die Hefe fühlt sich am wohlsten bei 32 °C, ab 45 °C geht sie zugrunde. [⇑]
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Scones
Die Stellung, die in Deutschland der nachmittägliche Kaffee hat, nimmt in England der Nachmittagstee ein. Eine der klassischen Varianten dafür ist der Cream Tea, bei dem zum Tee Scones mit Clotted Cream und Erdbeermarmelade gereicht werden. Scones kann man relativ schnell selber backen, und sie passen bestimmt auch zu Kaffee und nicht nur zu Tee. Man nehme für 4 Personen:
- 250 g Mehl
- 1,5 gestrichene Teelöffel bzw. ½ Päckchen Backpulver
- eine Prise Salz
- ein kräftig gehäufter EL Zucker
- ¼ Stück Butter
- 150ml Milch
- Optional: 2 TL Rosenwasser (gibts im Asialaden), entsprechend wird weniger Milch verwendet
Die trockenen Zutaten werden vermischt. Dann arbeitet man sorgfältig die Butter unter. Anschließend wird die Milch (ggf. zusammen mit dem Rosenwasser) schlückchenweise zugegeben und in den Teig geknetet. Nun muss der Teig für mindestens eine Viertelstunde ruhen.
Der Teig wird auf einer bemehlten Arbeitsfläche etwa 2 cm dick ausgerollt und mit einer runden Form mit 5 bis 7 cm Durchmesser ausgestochen. Damit die Scones gleichmäßig aufgehen ist es wichtig, dass die Form beim Ausstechen nur in den Teig gestochen wird und die Form nicht gedreht wird, wenn sie sich im Teig befindet.
Wenn man möchte, kann man die Scones vorm Backen noch mit ein wenig Mehl bestäuben. Die Scones werden im vorgeheizten Backofen bei 200° C gebacken, bis sie goldbraun sind, was mindestens 15 Minuten dauert.
Die erwähnte Clotted Cream ist in Deutschland nur schwer aufzutreiben. Es gibt Leute, die die Clotted Cream (mind. 55% Fett) mit stark fetthaltigen Sahneprodukten ersetzen. Ich finde, von der Konsistenz her ist Butter als Surrogat durchaus brauchbar. Um dem Originalgeschmack etwas näher zu kommen, kann man Süßrahmbutter statt der normalen mildgesäuerten Butter nehmen. Man kann Clotted Cream auch selber machen, das ist aber eine ziemlich mühselige Angelegenheit. Die Butter bzw. Clotted Cream und Marmelade werden auf das Scone geschmiert, wie wenn man ein Brötchen schmieren würde.
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Shortbread
Shortbread ist eine britische Kekssorte mit einem kräftigen Buttergeschmack. Das gibt es zwar auch in Deutschland erfreulich oft zu kaufen, aber selbstgemachtes Shortbread ist natürlich um Längen besser.
- ½ Stck. Butter
- 2 EL Zucker
- 180 g (≈ 1¼ Tassen) Mehl
- optional: 2 TL reines Kakaopulver
Zucker und Mehl werden in die Butter eingerührt. Anschließend wird der Teig etwa fingerdick ausgerollt. Das klassische Format für Shortbread ist entweder rund oder eckig. Man kann den Teig jetzt also ausstechen oder in rechteckige Stücke von vielleicht 2×6 cm schneiden. Die Shortbread-Stückchen werden bei 180 °C gebacken, bis sie eine goldgelbe Farbe angenommen haben.
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