Mincemeat-Tarte

In Großbritannien gehören Mince Pies wie kein anderes Gebäck zum Weihnachtsfest. Traditionell werden Mince Pies dem Weihnachtsmann als Wegzehrung hingestellt, wenn er in der Heiligen Nacht die Geschenke bringt. Zum Selbermachen sind mir Mince Pies zu fummelig, deshalb mache ich eine große Mincemeat-Tarte. Obwohl das Rezept ziemlich lang ist, ist es weniger aufwändig, als es auf den ersten Blick aussieht.

Die Füllung der Tarte besteht aus Mincemeat, das mindestens zwei Wochen bis drei Monate vorher angesetzt wird. Als Fett nimmt man klassisch Rindernierenfett, das in Flocken unter das Mincemeat gemischt wird. Als vegetarische Variante wird in Großbritannien ein Produkt auf Palmfettbasis angeboten. Man kann stattdessen auch Butter nehmen, die man vor der Verarbeitung leicht erwärmt, damit sie gerade so flüssig wird. Die Zutaten für das Mincemeat – gleich gerechnet für eine eckige Tarteform mit dem Format 35×13 cm oder eine runde Form mit 24 cm Durchmesser (jeweils mit losem Boden) – sind wie folgt:

  • 70 g Apfel (Gewicht ohne Schale und Kerne)
  • 245 g mixed fruit, also
    • 140 g Sultaninen
    • 70 g Korinthen
    • 35 g Orangeat
  • 20 ml Zitronensaft
  • fein abgeriebene Schale von ⅓ Zitrone
  • 10 g enthäutete Mandeln, alternativ Haselnüsse oder Walnüsse
  • 70 g Zucker
  • 70 g Fett
  • 1 Prise Pfefferkuchengewürz
  • 25 ml Weinbrand oder Rum

Der Apfel, die mixed fruit und die Mandeln oder Nüsse werden mittelfein gehackt. Dann werden sie mit den restlichen Zutaten, außer dem Alk, vermischt und in eine Schüssel gefüllt. Diese Schüssel bewahrt man drei Tage lang zugedeckt bei niedriger Zimmertemperatur auf und rührt zweimal täglich gründlich durch. Am dritten Tag fügt man den Alkohol dazu, rührt gut durch und füllt das Mincemeat in ein 500-ml-Marmeladenglas ab. Das Mincemeat wird entweder im Kühlschrank oder im kalten Keller aufbewahrt.

Wenn das Mincemeat gut durchgezogen ist, bäckt man die Tarte mit einem Mürbeteig. Man nehme:

  • 175 g Mehl
  • 100 g Butter, gewürfelt
  • 25 g Puderzucker
  • 1 Prischen Salz
  • 1 Ei, gequirlt
  • für die Marzipan-Masse
    • 75 g Marzipanrohmasse
    • 75 g Puderzucker
  • 1 Ausstechform, Motiv nach Wahl

Die Marzipanrohmasse wird mit dem Puderzucker geknetet, bis man eine gleichmäßige feste Masse erhält. Die Marzipanmasse wird gekühlt, bis sie verwendet wird.

Der Teig muss rasch zubereitet werden, um locker zu bleiben. Man vermischt erst Mehl, Butter, Puderzucker und Salz und knetet sanft gerade so lange, bis eine streuselähnliche Masse entsteht. Dann gibt man das gequirlte Ei dazu – man hält etwa einen Teelöffel Ei zurück, um später damit die auf der Tarte zu drapierenden Teigstücke zu bestreichen – und knetet genau so lange, bis sich der Teig zum einer Kugel formen lässt. Man rollt den Teig nun auf einem bemehlten, gut mit Öl gepflegtem Brett etwa so dick wie eine Euro-Münze aus. Der Teig wird vorsichtig über die Form gehoben und sanft in die Form gedrückt. Der Teig, der übersteht, wird entfernt und beiseitegestellt. Der Boden des Teigs wird mit einer Gabel angepiekst, bis er ganz mit Pieksern überzogen ist. Der Teig in der Form ruht nun 15 min im Kühlschrank.

Aus dem überstehenden Teig sticht man mit der Ausstechform kleine Teiglinge aus, die man beiseite legt. Außerdem raspelt man das Marzipan auf einer groben Reibe und kühlt anschließend die Marzipanraspel.

Wenn der Teig schön ausgeruht ist, verstreicht man die Hälfte vom Mincemeat auf dem Boden. Darauf gibt man die Marzipanraspel in einer gleichmäßigen Schicht, worauf die andere Hälfte vom Mincemeat verteilt wird. Die ausgestochenen Teigstücke werden auf der Masse verteilt und mit dem aufgehobenen Eigelb bestrichen. Die Tarte wird anschließend 25 min lang bei 180 °C (Umluft) gebacken.

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