Freitag, 30. Dezember 2022

Garbanzos

Garbanzos ist einfach nur das spanische Wort für Kichererbsen. Der Name lässt vermuten, dass dies die Zubereitungsmethode für Kichererbsen in New Mexico ist. Für drei reichliche Portionen nehme man:

  • 250 g Kichererbsen, 24 Stunden lang eingeweicht
  • 2 Zwiebeln, gewürfelt
  • 2 Möhren, gewürfelt
  • 70–100 g Bacon
  • 2–3 getrocknete rote Chilischoten vom New-Mexico-Typ, trocken in der Pfanne geröstet, bis sie weich werden
  • 200 ml stückige Tomaten
  • 1 Paprikaschote, in groben Würfeln
  • Salz, Pfeffer, ggf. Krümelbrühe zum Abschmecken
  • Koriandergrün

Zwiebel und Möhre werden in etwas Fett angebraten. Wenn sie langsam braun werden, wird der Bacon zugefügt und ebenfalls gebräunt. Anschließend werden die abgetropften Kichererbsen, die Chilis und reichlich dreiviertel Liter Wasser zugefügt. Die Kichererbsen kochen ab jetzt etwa eine Stunde, wenn sie alt sind, auch länger. Nach 10 Minuten Kochzeit werden die Chilis herausgenommen und mit den Tomaten und ggf. Kochwasser püriert. Die pürierte Pampe und die Paprikastückchen werden nun (wieder) in den Eintopf gegeben, der köchelt, bis die Kichererbsen gar sind. Anschließend wird abgeschmeckt. Idealerweise zieht der Eintopf jetzt einen Tag durch. Zum Servieren wird Koriandergrün drübergestreut.

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Donnerstag, 29. Dezember 2022

Cottage Pie

Cottage Pie ist ein beliebtes britisches Gericht. Die Zubereitung ist unkompliziert, dauert aber ein Weilchen. Man nehme pro Portion:

  • 150 g Kartoffeln
  • entsprechend Butter und Milch (um einen nicht zu weichen Brei zu erreichen)
  • etwas Suppengrün, fein gewürfelt
  • eine kleine Zwiebel, fein gewürfelt
  • einen guten Schluck Rotwein
  • Thymian, Lorbeer
  • Für die Variante ohne Fleisch:
    • 50 g Linsen (vorher eingeweicht und abgetropft)
    • 50 g Champis
    • ein bisschen Tomatenmark
    • etwas Krümelbrühe oder Brühenpaste
  • Für die Variante mit Fleisch:
    • 150 g Rinderhack oder 100 g Hack und 50 g grüne Erbsen
    • etwas Brühe (vorgekocht oder angerührt)
    • ggf. Mehlschwitze
  • Pfeffer und etwas Paprika rosenscharf zum Abschmecken
  • Butter und Semmelbrösel für die Auflaufform

Zuerst werden Zwiebel und und das Suppengrün in der Pfanne gebräunt. Parallel kochen die Kartoffeln, die anschließend zu Brei verarbeitet werden.

Für die Variante mit Fleisch wird zum Suppengrün das Hackfleisch zugefügt und angebraten. Dann wird mit Wein abgelöscht, Thymian und Lorbeer zugegeben und soviel Brühe angegossen, dass das Fleisch nicht ganz bedeckt ist. Das Hackfleisch schmort nun, bis die Kartoffeln fertig sind und die Flüssigkeit weitestgehend eingedampft ist. Wenn gewünscht, werden kurz vor Schluss die grünen Erbsen zugegeben. Abschließend wird gepfeffert, etwas Paprika zugegeben und ggf. nachgesalzen. Eventuell bindet man etwas ab, damit die Sauce schön das Fleisch umgibt.

Für die vegetarische Variante werden die Pilze zum Suppengrün gegeben und etwas angebraten. Dann kommen die Linsen dazu, man löscht mit Alkohol ab, gibt Lorbeer, Thymian und etwas Tomatenmark dazu und gießt anschließend so viel Wasser an, dass die Linsen ganz knapp bedeckt sind. Dann köchelt man 10 bis 15 Minuten, bis die Linsen gar sind und das meiste Wasser aufgesogen haben. Man schmeckt mit Pfeffer, Paprika und Krümelbrühe bzw. Brühenpaste ab.

Zum Überbacken wird die Hackfleischsauce in eine gefettete und rigoros gebröselte Auflaufform befördert. Obendrauf wird der Kartoffelstamps verteilt. Mit einer Gabel zieht man Furchen in den Stamps, da er so leichter braun wird. Der Cottage Pie muss im vorgeheizten Backofen bei 180°C (Umluft) backen, bis er den gewünschten Bräunegrad erreicht hat.

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Sonntag, 25. Dezember 2022

Schoko-Mousse

Klassisch wird Mousse au Chocolat wird auf Basis von Eigelben und Eischnee hergestellt. Schneller geht Schoko-Mousse auf Basis von Schlagsahne.

Für 2–4 Portionen werden 50 g Zartbitterschokolade mit bis zu einem halben Esslöffel Zucker in 200 ml Schlagsahne geschmolzen – auf dem Induktionsherd kann man das einfach im Topf machen, sonst im Wasserbad. Dann wird die Schokosahne im Kühlschrank 8 Stunden oder über Nacht gekühlt. Vorm Servieren wird die Schokosahne nicht zu steif aufgeschlagen.

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Sonntag, 27. November 2022

Saltimbocca

Saltimbocca ist eine sehr leckere Variante, Schnitzel zu kochen. Man findet viele verschiedene Rezepte: Mit dem Schnitzel gerollt, gefaltet oder ungefaltet, und mit verschiedenen Arten und Mengen von (Likör-)Wein. Ich habe mich für die gefaltete Variante entschieden. Man nehme pro Portion:

  • 1 Kalbsschnitzel, halbiert und schön plattgeklopft
  • 2 Scheiben Parmaschinken
  • 2 Salbeiblätter
  • Weißwein oder Marsala oder einen anderen Likörwein
  • etwas Salz und Pfeffer
  • Butter
  • 2 Rouladennadeln

Auf die dünn geklopften halbierten Schnitzel wird je eine Scheibe Parmaschinken (ggf. gefaltet) und ein Blatt Salbei gelegt. Die Schnitzel werden gefaltet, von außen gepfeffert und ganz leicht gesalzen und mit Rouladennadeln so festgesteckt, dass sie sich beim Braten nicht auffalten können.

Die Schnitzelpakete werden in Butter scharf von beiden Seiten angebraten. Dann wird ordentlich mit Alkohol angegossen, um den Bratensatz abzulösen, und soweit eingekocht, bis die Flüssigkeit schön konzentriert schmeckt. Beim Servieren wird der Bratensaft über das Fleisch gegeben.

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Samstag, 15. Oktober 2022

Tomatensalat

Wenn man gute Tomaten hat, kann man eine abgewandelte Insalata Caprese als Tomatensalat machen: Einfach Tomaten, Mozzarella und Basilikum vermischen, kräftig salzen und pfeffern und mit Olivenöl übergießen. Meistens sind kriegt man aber nicht so tolle Tomaten. Dann muss man den Tomatensalat deutlich kräftiger würzen, damit man die Sünden der holländischen Gemüseindustrie gut übertünchen kann. Man nehme:

  • für die Vinaigrette:
    • reichlich Olivenöl
    • ein Schluck Essig (Menge abhängig davon, wie säuerlich die Tomaten sind)
    • etwas Honig (Menge abhängig davon, wie süß die Tomaten sind)
    • Senf (so viel, dass die Vinaigrette kräftig schmeckt, aber der Salat nicht deutlich nach Senf schmeckt)
  • zum Würzen der Tomaten:
    • Salz, frisch gemahlener Pfeffer
    • reichlich gewiegte Zwiebel oder gehackte Schlotten
    • Oregano (getrocknet oder frisch) oder Basilikum (frisch) oder andere kräftige Kräuter nach Wahl

Die Vinaigrette rührt man separat an und mischt sie dann unter die gewürzten Tomaten. Die Tomaten sollten kurz in der Vinaigrette ziehen, bevor der Salat serviert wird.

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Sonntag, 31. Juli 2022

Huhn in Orangensauce

Huhn in Orangensauce ist ein Klassiker der chinesisch-amerikanischen Küche. Normalerweise wird das Huhn dafür in Teig ausgebacken, aber ich habe es kurzerhand geschnetzelt. Man nehme für 4 Portionen:

  • Saucenzutaten:
    • ¾ Tasse (190 ml) Orangensaft
    • 3 EL Sojasauce
    • 1 EL Sriracha-Sauce
    • 1 EL Honig
    • ½ TL Paprika rosenscharf oder Pul Biber
    • reichlich Pfeffer zum Abschmecken
  • 1 Zwiebel, fein gehackt
  • 600 g Hühnerbrust
  • Pflanzenöl
  • ggf. etwas Mehlschwitze
  • ein paar Schlotten

Die Saucenzutaten werden aufgekocht, 5 Minuten köcheln gelassen und mit Pfeffer abgeschmeckt. Derweil wird erst die Zwiebel und dann das geschnetzelte Huhn in etwas Öl gebraten. Die Sauce wird über das gebratene Huhn gegeben und ggf. etwas angedickt. Zum Servieren kommen noch ein paar gehackte Schlotten über das Huhn.

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Montag, 25. Juli 2022

Rostbrätel

Bisher habe ich Grillfleisch immer bereits eingelegt gekauft, aber jetzt wollte ich mal selbstgemachtes Rostbrätel ausprobieren. Für drei Rostbrätel nehme man:

  • 500 g Schweinenacken ohne Knochen, in drei Scheiben geschnitten und leicht verkloppt geklopft
  • 350 g Zwiebeln, in einige Millimeter dicke Scheiben geschnitten
  • 500 ml Schwarzbier
  • 5 EL Öl
  • 1 EL Senf
  • 1 TL Salz
  • reichlich Pfeffer
  • etwas frische Petersilie
  • etwas getrockneten Majoran oder ein oder zwei Zweige frischen Oregano

Die Zutaten der Marinade werden, bis auf Fleisch und Zwiebeln, miteinander verrührt. Das Fleisch wird in die Marinade gelegt und mit den Zwiebeln bedeckt. Es zieht nun 24 Stunden durch. Bevor man das Fleisch brät, werden die Zwiebeln aus der Marinade genommen und in der Pfanne mit etwas Fett gebräunt. Sie werden zum Servieren auf das fertig gegrillte Fleisch gehäuft.

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Sonntag, 24. Juli 2022

Fleischspieße mit Schaschlikmarinade

In Manchester gibt es ein armenisches Restaurant, in dem ich ein ganz herrliches Schaschlik gegessen hab. Das Geheimnis vom armenischen Schaschlik ist die Marinade, die das Schaschlik zu mehr als nur schnöden Fleischspießchen macht. Für ein Pfund Fleisch, zum Beispiel Lamm oder Huhn, nehme man:

  • 2 große oder 3 kleine Zwiebeln, so fein gehackt oder püriert wie möglich
  • 1 EL Zitronensaft
  • abgeriebene Schale von ¼ Zitrone
  • ½ EL Weinbrand
  • ½ EL Weißweinessig
  • Kräutermischung
    • ¾ EL frisches Basilikum, gewiegt
    • ¾ EL frisches Koriandergrün, gewiegt
    • ½ EL frischer Dill, gewiegt
  • ½ TL Pfefferkörner, gemahlen
  • 6 Pimentkörner, gemahlen
  • 2 Nelken, gemahlen
  • ¾ TL Salz

Die Marinade wird gut durchgemischt und anschließend in das in Würfel geschnittene Fleisch eingeknetet – idealerweise legt man etwas Zwiebelmarinade beiseite, um die obere Fleischschicht damit zudecken zu können. Dann zieht das Fleisch einen halben Tag durch.

Das marinierte Fleisch wird anschließend auf Spieße gezogen – nach Wunsch noch mit Paprikascheiben und ein paar Speckscheibchen dazwischen. Dann werden die Spieße bei mittlerer Hitze gebraten. Serviert werden die Spieße mit Reis und etwas Tomatensauce (vom Fleisch abgefallene Marinade kann man statt Zwiebeln für den Reis und die Tomatensauce verwenden). Zur Garnierung streut man mehr von der Kräutermischung und eventuell ein paar Granatapfelkerne über das Essen.

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Chili

Chillis und Paprika sind ein wunderbares Gewürz, und ich habe immer mehrere Sorten frisch, getrocknet und pulverisiert zur Hand für verschiedene Zwecke.

Viele Varianten von Paprika und Chilli sind im Supermarkt oder Spezialmärkten erhältlich. Regelmäßig verwende ich zum Kochen scharfes Chillipulver, Paprika rosenscharf und edelsüßes Paprikapulver; für besondere Gerichte halte ich außerdem Delikatesspaprika vor. Um manchen Gerichten einen besonderen Pfiff zu verleihen, bietet sich außerdem geräucherter Paprika oder Chipotle, ein geräucherter Jalapeño, an. Hauptsächlich als Zutat für Currypasten verwende ich scharfe Birdseye-Chillis sowie weniger scharfe chinesische lange Chillis. Daneben gibt es chillibasierte Tischwürzen: Pul Biber, also Chilliflocken wie man sie vom Dönerstand kennt, ist ideal, wenn man kurz nachschärfen will, ohne dass weitere Geschmacksnoten ins Essen kommen. Außerdem gibt es eine Vielzahl von Pasten und Ölen: Mit Chilliölen mit Einlage erreicht man zusätzlich zur Schärfe eine herzhafte Note, während Sriracha-Sauce nicht nur scharf, sondern auch süß ist und Sambal Oelek Essig enthält.

Bei einigen Chillisorten lohnt sich der Anbau, entweder weil bei Eigenanbau die Qualität besser ist und man weiß, wie scharf die Chillis sind, weil die Chillis teuer sind oder weil sie sehr schlecht erhältlich sind.

Meine Brot-und-Butter-Chilli ist der Sibirische Hauspaprika, von dem ich vermute, dass er eher C. frutescens als C. annuum zuzurechnen ist. Diese Sorte ist für den Hausgebrauch gut scharf, ohne sonst groß nach etwas zu schmecken, und lässt sich äußerst leicht und zuverlässig anbauen. Sibirischer Hauspaprika wird nicht wahnsinnig groß und buschig (die Größe lässt sich gut über den Topfdurchmesser steuern) und hat keine so großen Probleme mit den schlechteren Lichtverhältnissen hinter Glas, kann also auch ganzjährig im Zimmer gehalten werden. Einen sommerlichen Aufenthalt im Freien nimmt einem der Hauspaprika trotzdem alles andere als übel. Eine Alternative zu Sibirischen Hauspaprika stellt Cayenne-Pfeffer2 (Capsicum annuum) dar, der fast genauso dankbar wächst und dessen Samen leichter zu bekommen sind. Wenn man keine Möglichkeit zum Anbau hat, dann ist man auf der sicheren Seite, wenn man Thai-Chillis kauft, denn die sind auch im Supermarkt konsistent scharf. Supermarkt-Chillis vom Cayenne-Typ sind von den Holländern milder gezüchtet worden und man muss etwa die dreifache Menge einsetzen, um auf die gleiche Schärfe wie mit echten Cayennes zu kommen.

Für manche Zwecke verwende ich Habanero bzw. Scotch Bonnet, die als die konventionellen Spitzenreiter in Sachen Schärfe gelten. Sie stammen aus dem Karibikraum und gehören zu C. chinense. Da man als Einzelperson davon aufgrund der Schärfe kaum mal eine ganze Frucht in einem Rutsch braucht, baue ich nicht mehr selber an und kaufe stattdessen einzelne (von den Holländern ebenfalls leicht milder gezüchtete) Habaneros im Supermarkt. Außerdem finde ich es schade, wenn man Habanero nur als scharfe Chillis nutzt - ihr Geruch ist so toll fruchtig, dass Habaneros so genutzt werden sollten, dass ihr Aroma nicht von anderen Zutaten überdeckt wird. Wenn man diese karibischen Chillis anbauen will, muss man bedenken, dass sie echte Tropenkinder sind. Daher sollte man Habaneros und Scotch Bonnets nur dann rausstellen, wenn die Nachttemperaturen ganz mild sind. Ansonsten werden sie besser im Zimmer gehalten.

Gelegentlich verwende ich frische Jalapeños (C. annuum), die ich aber nicht zum Würzen, sondern als scharfes Gemüse nutze, da sie milder und irgendwie gemüsig im Geschmack sind. Hier ist die Versorgung in deutschen Supermärkten inzwischen einigermaßen stabil, man ist also, zumindest wenn man nur kleine Mengen verwendet, nicht mehr so sehr auf Eigenanbau angewiesen. Vom Jalapeño bekommt man hierzulande üblicherweise nicht sortenstabile F1-Züchtungen, die dafür früher fruchten oder größere Chillis produzieren. Bei der Zucht von Jalapeños muss man beachten, dass man die Pflanzen nicht sofort nach den Eisheiligen rausstellt, sondern erst, wenn es schon etwas wärmer ist, damit sie keine kühlen Nächte erdulden müssen. Da es sehr lange dauert, bis Jalapeños reifen, sollte man sie grün ernten.

Außerdem liebe ich Chillis aus New Mexico. Diese Chillis (auch C. annuum) setzt man nicht direkt als Würze ein, sondern verarbeitet die ganzen getrockneten Schoten – wie es die Mexikaner mit ihren Chilli-Typen ebenfalls machen – zu Püree, das dann direkt oder in Form von Chillisauce eingesetzt wird. Alternativ werden die frischen grünen Früchte als Gemüse oder ebenfalls als Chilli-Sauce eingesetzt. In Deutschland bekommt man grüne Chillis allenfalls in Dosen und getrocknete Schoten so gut wie gar nicht (ich kann mir auch vorstellen, dass man sie mit online leichter bestellbaren Guajillos ersetzen kann, aber das habe ich noch nicht ausprobiert). Also muss man sie selber anbauen und ggf. trocknen - immerhin wird die Verfügbarkeit von Samen in Deutschland immer besser. Die New-Mexico-Sorten sind für die zwei verschiedenen Verwendungswecke gezüchtet. Chimayó beispielsweise ist eine Sorte zum Trocknen, während Joe E. Parker, Big Jim oder 6-4 auf die frische Verwendung gezüchtet wurden und Sandía sowohl zum Trocknen, als auch zum Frischverzehr geeignet ist. Ebenfalls zu den New-Mexico-Sorten gehört der Anaheim-Chilli, der in den USA sowohl grün als auch rot in den Handel kommt. New-Mexico-Sorten2 sind kleine Sonnenanbeter, die erst dann richtig wachsen, wenn es heiß ist – sie müssen also wo stehen, wo es richtig schön brütet und regengeschützt ist. Sie sind außerdem recht keimfaul.

Bisher im Anbau hatte ich auch Kirschpaprika (eine mittelscharfe ungarische Sorte) und den Milden Spiral, der praktisch schärfefrei ist. Als europäische Züchtungen von C. annuum sind sie recht pflegeleicht und nicht so empfindlich gegenüber kühlen Nächten.

In der Regel werden Chillis ab Mitte bis Ende Februar (je nachdem, wie spät bei einem in der Regel die Eisheiligen kommen) auf der gut warmen Fensterbank gesät – Samen von Sorten, die schlechter keimen, badet man vorher 24 Stunden lang in abgekühltem Kamillentee. Die Chillis wollen es vor allem anfangs mollig warm, da darf also nichts ziehen, und gleichmäßig feucht soll es auch noch sein. Ein Zimmergewächshaus ist dementsprechend fast zwingend notwendig, wenn nötig mit einer Heizmatte drunter – vor allem die wärmeliebenden Sorten wollen Tag und Nacht beheizt werden, idealerweise mit einem Thermostat. Wenn die kleinen Pflänzchen mindestens zwei echte Blattpaare gebildet haben, werden sie umgepflanzt in kleine Töpfchen. Dann kann man langsam mit dem Abhärten anfangen, sprich, man stellt sie ein wenig kühler und vor allem deutlich sonniger. Wenn die Eisheiligen vorbei sind, werden die Chillis in Kübel gepflanzt. Erfahrungsgemäß benötigt man für größer werdende Sorten pro Pflanze mindestens einen 10-l-Topf. Man kann sie zwar auch im Beet halten, aber die Kübelhaltung ist vor allem bei den Sonnenanbetern praktischer, weil man die Pflanzen zu Not einräumen kann und sich der Topf tagsüber schön erwärmen kann. Die ersten Tage verbringen die Chillis noch mit einem Vliesmützchen, damit sie nicht in der ungewohnt starken Sonne verbrennen. Gegossen werden sollte regelmäßig, aber mäßig, wobei Chillis nicht nur gelegentliche kurze (!) Durststrecken, sondern sogar kleine Überschwemmungen aushalten können (letzteres sorgt aber dafür, dass die Schoten milder werden). Man kann Chillis durchaus noch im grünen Zustand ernten, mir schmecken rote Chillis aber besser. Die Ernte kann bis zum Frost erfolgen. Wenn der Frost zeitig kommt und noch viele Chillis an der Pflanze sind, muss man den Topf mit der Pflanze ins Haus holen, um die Schoten ausreifen zu lassen. Alternativ wird die ganze Pflanze auf einen Schlag abgeerntet. Wenn man die Chillis ganzjährig oder zur Überwinterung – auch C. annuum sind mehrjährig – drinnen zieht, sollte man die Pflanzen regelmäßig duschen, um Schädlingsbefall vorzubeugen. Bei mehrjähriger Haltung werden die Pflanzen Mitte bis Ende Februar (bzw. dann, wenn sich der Neuaustrieb zeigt) rabiat auf 10 cm Höhe zurückgeschnitten und ggf. umgetopft. Bei ganzjähriger Haltung im Zimmer sollte man die Pflanzen zur Befruchtung sanft rütteln, was meiner Erfahrung nach besser funktioniert als die Bestäubung per Pinsel.

Zur Konservierung bieten sich am ehesten einfrieren und trocknen an. Einfrieren lohnt sich vor allem bei den Sorten, die scharf sind und die man vor der Verwendung hacken und wie frisch verwenden will. Die klassische Konservierungsmethode ist natürlich das Trocknen und deshalb für viele Verwendungszwecke unumgänglich. Beim Trocknen an der Luft schlägt hierzulande oft der Schimmel zu, bevor die Schoten trocken sind. Deshalb sollte man den auf schwach eingestellten Backofen, oder besser noch ein Dörrgerät bei 60°C nutzen. Als weitere Variante kann man Chillis sauer einkochen, was bei manchen Sorten die hauptsächliche Konservierungsmethode ist. Einige wenige Sorten werden auch geräuchert – das trifft zum Beispiel auf Jalapeños zu, die sich nicht zum Trocknen eignen. Stattdessen werden sie über Mesquite-Holz geräuchert, womit sie zum Chipotle werden. Allerdings ist das wahrscheinlich die am wenigsten für den Hausgebrauch geeignete Konservierungsmethode.

  1. Unter dem Namen de Cayenne erhält man zwei verschiedene Zuchtformen, eine dünne längliche und eine dickere, eher kegelförmige Zuchtform. Meiner Erfahrung nach ist die lange dünne Form schärfer als die kegelförmige Variante. []
  2. Die Landwirtschaftliche Fakultät der Uni New Mexico hat etliche Sorten mit dem Präfix NuMex gezüchtet. Nicht alle dieser Sorten sind von New-Mexico-Typ. []

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Samstag, 16. Juli 2022

Joghurtsalatsauce

Zu Blattsalat passt Joghurt meiner Meinung nach besser als saure Sahne. Man nehme für einen kleinen ganzen oder einen halben großen Salatkopf:

  • 150 g Joghurt, Vollfett- oder Halbfettstufe
  • 1 Msp. mittelscharfer Senf
  • Kräuter nach Wahl
  • Salz, Pfeffer und Zucker zum Abschmecken

Der Joghurt wird mit dem Senf und den Kräutern verrührt – die Senfmenge sollte so klein sein, dass man ihn nicht rausschmeckt; er soll der Sache nur etwas Pfiff geben. Dann schmeckt man ab und mischt die Salatsauce mit dem Salat durch.

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Sonntag, 17. April 2022

Kartoffelgulasch

Kartoffelgulasch ist ein einfaches Essen und eins der Rezepte, deren Zutaten und Mengenverhältnisse ultraflexibel sind. Hinter die meisten Zutaten – außer Kartoffeln und Paprikapulver – könnten man daher auch „optional“ und hinter alle Mengen „oder nach Wahl“ schreiben. Man nehme pro Portion:

  • ca. 200 g Kartoffeln, grob gewürfelt
  • Öl oder Fett nach Wahl
  • 1 Zwiebel, gewürfelt oder in dünnen Scheiben
  • Bacon
  • 1 TL Paprika edelsüß oder Rosenpaprika
  • 1 Spitzpaprika, in Streifchen geschnitten
  • Salz, Pfeffer, ggf. andere Gewürze
  • 1 Würstchen, gewürfelt und nach Wunsch angebraten
  • 50 g Saure Sahne

Die Zwiebel und der Bacon werden im Öl bzw. ausgelassenen Fett angebraten. Dann kommen die Kartoffeln dazu, die mit Paprika überstreut (ggf. unter Zugabe von mehr Öl) und gesalzen werden. Wenn die Kartoffeln schön brutzeln, gibt man die Paprikaschote dazu und schmort alles für etwa 15 Minuten bis die Kartoffeln gar sind, ggf. unter Zugabe von etwas Flüssigkeit. Zum Schluss gibt man etwas Würstchen und die saure Sahne zu und schmeckt ab.

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Eton Mess

Eton Mess ist ein sehr schnell zubereitetes Dessert. Eigentlich hat das Rezept noch einen höheren Sahne-Anteil, aber ich bevorzuge es erdbeerlastiger. Man nehme für drei bis vier Portionen:

  • 500 g Erdbeeren, während der Saison frisch, sonst tiefgefroren
  • optional: etwas Erdbeersauce oder zusätzliche pürierte Erdbeeren
  • 2–3 Baisers, je nach Größe
  • 300 ml Schlagsahne
  • 1–2 TL Zucker
  • 1 kleines Prischen Salz
  • ggf. etwas Minze oder Melisse zum Dekorieren

Die Sahne wird mit dem Prischen Salz und dem Zucker steif geschlagen – da die Baisers ja auch schon Zucker enthalten, nimmt man je nach Süße der Erdbeeren weniger Zucker als sonst. Die Baisers werden grob zerbröselt. Die Erdbeeren werden je nach Größe geteilt oder ganz gelassen. Bei aufgetauten Erdbeeren fällt sowieso schon etwas Saft an, bei frischen Erdbeeren benötigt man stattdessen etwas Erdbeersauce oder pürierte Erdbeeren.

Da sich die Baisers auflösen, wenn sie mit Flüssigkeit in Berührung kommen, werden Sahne, Baisers und Erdbeeren plus Erdbeersauce erst unmittelbar vor dem Servieren rasch vermischt – dabei muss man keine ganz gleichmäßige Vermischung erreichen, sondern eine gewisse Scheckung ist durchaus erwünscht.

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